andere Namen | keine |
Vererbung | autosomal rezessiv – geschlechtslimitiert auf Rüden |
Abkürzung | PMDS |
Mutation | C > T |
Betroffene Gene | AMHR2 |
Probenmaterial | 2 Schleimhautabstriche oder 1 - 2 ml EDTA-Blut |
Bearbeitungszeit | 10 - 12 Werktage |
Artikelnummer | 060068 |
Das persistierende Müllergang Syndrom (PMDS) ist eine
erblich bedingte Störung der Geschlechtsentwicklung bei Rüden. In der frühen
Embryonalentwicklung werden bei allen caninen Föten Vorläufer weiblicher
Geschlechtsorgane, wie Gebärmutter, Eileiter und obere Vagina angelegt,
die als Müller‘sche Gänge bezeichnet werden. Erst zu einem späteren
Entwicklungsstadium beginnt ein männlicher Embryo männliche Hormone zur Geschlechtsentwicklung
zu produzieren. Diese sorgen dafür, dass sich die Müller‘schen Gänge
zurückbilden und die männlichen Geschlechtsorgane ausgebildet werden. Bei PMDS
betroffenen Rüden bilden sich diese weiblichen Fortpflanzungsorgane aber nicht
zurück. Etwa die Hälfte der betroffenen Rüden zeigt äußerlich normale Hoden.
Diese Hunde sind auch fruchtbar, aber im Inneren sind Reste der weiblichen
Fortpflanzungsorgane, einschließlich der Gebärmutter, vorhanden. Die andere
Hälfte der betroffenen Rüden zeigt zusätzlich zu den Überresten weiblicher
Geschlechtsstrukturen Kryptorchismus. Kryptorchismus kann Rüden zu
Unfruchtbarkeit und Hodentumoren prädisponieren. Es kommt auch vor, dass
betroffene Rüden kleinere Hoden aufweisen. Sollte es zu einer Infektion des Uterus
kommen, kann eine Hysterektomie notwendig werden. Das persistierende Müllergang
Syndrom beschränkt sich ausschließlich auf Rüden. Betroffene Hündinnen haben
eine normale innere und äußere weibliche Anatomie.