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andere Namen MDR1-Defekt, Ivermectin Unverträglichkeit, Medikamentenunverträglichkeit (MDR1)
Vererbung autosomal rezessiv / möglicherweise autosomal unvollständig dominant
Abkürzung MDR1
Mutation 4 bp Deletion (del AGAT)
Betroffene Gene ABCB1
Probenmaterial 2 Schleimhautabstriche oder 1 - 2 ml EDTA-Blut
Bearbeitungszeit 10 - 12 Werktage
Artikelnummer 060046

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Multidrug-Resistance 1, kurz MDR1, ist eine angeborene Erkrankung, die vielen Hütehunderassen vorkommt. Die Mutation im ABCB1 Gen verursacht eine Fehlfunktion des P-Glykoproteins, welches für den Abbau von bestimmten Medikamenten und Toxinen im Körper verantwortlich ist. Klinische Symptome sind häufig mit der Verteilung der Medikamente im Zentralnervensystem verbunden. Aufgrund von Berichten, dass bereits Träger Symptome einer Unverträglichkeit entwickeln können, ist davon auszugehen, dass der Erbgang eher autosomal unvollständig dominant ist, anstelle von autosomal rezessiv. Autosomal unvollständig dominant bedeutet, dass bereits Hunde die nur eine Kopie der Mutation tragen, einem erhöhten Risiko einer unerwünschten Reaktion gegen bestimmte Medikamente ausgesetzt sind. Obwohl Nebenwirkungen auf bestimmte Medikamente am häufigsten bei Hunden mit zwei defekten Kopien des Gens beobachtet werden, sollte dennoch bereits bei Trägern des MDR1-Defektes die Dosierung von Medikamenten angepasst werden. Wenn ein gefährdeter Hund mit einem oder mehreren gängigen Medikamenten (siehe unten*) behandelt wird, besteht das Risiko, dass es zu neurologischen Symptomen kommt. Diese reichen von Zittern, einer erhöhten Speichelproduktion, hin zu Erbrechen, Blindheit, Koma und sogar bis zum Tod. Aufgrund dessen, dass bestimmte Medikamente nicht verstoffwechselt werden können, können bereits geringe Dosen tödlich sein. MDR1 betroffene Hunde zeigen keine Symptome so lange sie nicht bestimmten Medikamenten ausgesetzt werden. Daher ist es wichtig den behandelnden Tierarzt über eine bekannte Diagnose zu informieren, um eine Therapie entsprechend anzupassen.

*Medikamente von denen bekannt ist, dass sie bei MDR1 Trägern oder betroffenen Hunden neurologische Symptome auszulösen können:
Acepromazin, Butorphanol, Doxorubicin, Emodepsid, Erythromycin, Ivermectin, Loperamid, Milbemycin, Moxidectin, Rifampicin, Selamectin, Vinblastin und Vincristin.

Zusätzlich zu den hier genannten Medikamenten gibt es noch viele weitere die beim Menschen über den P-Glycoprotein-Mechanismus aus dem Zentralnervensystem entfernt werden. Berichte über medikamenten-induzierte neurologische Fehlfunktionen die durch andere Medikamente als hier gelistet ausgelöst werden, sind bei Hunden jedoch selten zu finden. Bitte konsultieren Sie auf jeden Fall Ihren Tierarzt bevor sie einem Hund Medikamente verabreichen, der ein MDR1 Träger oder von dieser Krankheit betroffen ist. Auch ungetestete Hunde aus anfälligen Rassen sollten mit Vorsicht behandelt werden. Zusätzlich zu den hier genannten Medikamenten gibt es noch viele weitere die beim Menschen über den P-Glycoprotein-Mechanismus aus dem Zentralnervensystem entfernt werden. Berichte über medikamenten-induzierte neurologische Fehlfunktionen die durch andere Medikamente als hier gelistet ausgelöst werden, sind bei Hunden jedoch selten zu finden. Bitte konsultieren Sie auf jeden Fall Ihren Tierarzt bevor sie einem Hund Medikamente verabreichen, der ein MDR1 Träger oder von dieser Krankheit betroffen ist. Auch ungetestete Hunde aus anfälligen Rassen sollten mit Vorsicht behandelt werden.

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