andere Namen | Juveniler Katarakt, Vererbter Katarakt |
Vererbung | autosomal dominant mit unvollständiger Penetranz |
Abkürzung | HC2, HSF4 |
Mutation | 1 bp Deletion (del C) |
Betroffene Gene | HSF4 |
Probenmaterial | 2 Schleimhautabstriche oder 1 - 2 ml EDTA-Blut |
Bearbeitungszeit | 10 - 12 Werktage |
Artikelnummer | 060035 |
Der hereditäre oder vererbte Katarakt (Australian Shepherd
Typ) ist eine erbliche Augenerkrankung beim Hund. Dabei handelt es sich um eine
Trübung der Linse, die durch strukturelle Veränderungen von Linsenproteinen
hervorgerufen wird. Eine normale Linse lässt Licht bis zur Netzhaut im hinteren
Teil des Auges durch. Hat sich ein Katarakt im Auge gebildet, kann das Licht
diesen nicht durchdringen und das Sehen wird verschwommen. Bei betroffenen
Hunden bilden sich kleine Katarakte am häufigsten in einem Alter von 2 – 7
Jahren, die bei einer genaueren Untersuchung des Auges durch den Tierarzt
sichtbar sind. Bei Hunden, die nur eine Kopie der Mutation tragen, entwickeln
sich die Katarakte langsam und führen manchmal zu einer totalen Erblindung. Es
wird spekuliert, dass die Erkrankung bei Hunden mit zwei Kopien der Mutation
schneller fortschreitet und einen schwerwiegenderen Krankheitsverlauf hat.
Erwähnenswert ist, dass nicht alle Kataraktformen tatsächlich vererbt werden.
Außerdem können Umweltfaktoren wie beispielsweise UV-Schädigungen einen Einfluss
auf die Schwere der Erkrankung haben. Die spezifische Mutation beim Australian
Shepherd auf dem HSF4 Gen zeigt keine vollständige Penetranz. Dies bedeutet,
dass nicht alle Hunde die die Mutation tragen auch tatsächlich klinische
Symptome entwickeln. Es ist davon auszugehen, dass noch andere genetische
Faktoren oder Umweltfaktoren eine Rolle im Ausbruch der Erkrankung und in ihrem
Verlauf spielen.