andere Namen | Agouti |
Vererbung | autosomal rezessiv |
Abkürzung | ay, aw, at, a |
Mutation | diverse |
Betroffene Gene | ASIP |
Probenmaterial | 2 Schleimhautabstriche oder 1 - 2 ml EDTA-Blut |
Bearbeitungszeit | 10 - 12 Werktage |
Artikelnummer | 040005 |
Getestete Allele: ay, aw, at, a
Der A-Lokus oder Agouti-Lokus (ASIP-Gen) beeinflusst die Fellfarbe des Hundes, indem er die zeitliche und lokale Expression des ASIP-Gens reguliert. Bei der genauen Untersuchung des ASIP-Gens, konnten vier unterschiedliche Allele identifiziert werden, die die Pigmentierung beeinflussen. Hunde die kein dominantes Schwarz tragen, also ky/ky am K-Lokus und E/e oder E/E im E-Lokus sind, können die Farbe am Agouti-Lokus ausprägen. Die vier Allele stehen in einer hierarchischen Anordnung zueinander. Diese Anordnung ist wie folgt: ay > aw > at >a. Während das Agouti-Gen (A-Lokus) bei Hunden mit dem Genotypen ky/ky die Basisfarbe bestimmt, kann die Farbe des Hundes noch durch andere Gene wie dem B-Lokus oder D-Lokus modifiziert werden.
Das ay-Allel ist das dominanteste der vier Allele. Es erzeugt eine Fellfarbe, die von einem hellen zu einem dunkleren Rot bis hin zu einem Zobel reichen kann. Diese Variation der Farbe ist auf die Varianz in der Expression dieses Gens zurückzuführen. Ein Hund (ky/ky am K-Lokus), der eine oder zwei Kopien des ay-Allels hat, wird immer die ay-Farbe ausprägen. So kann ein Hund, der optisch fawn oder sable ist ein zweites hierarchisch untergeordnetes A-Allele tragen und es würde nicht sichtbar sein. Dies bedeutet jedoch nicht, dass auch immer das ay-Allel an die Nachkommen weitergegeben wird. Ein Hund mit den Genotypen ay/aw, ay/at oder ay/a gibt das ay-Allel oder das andere A-Allel mit einer 50%ige Wahrscheinlichkeit an die Nachkommen weiter. Ein Hund, der zwei Kopien des ay-Allels hat, wird immer dieses weitervererben.
Das Wildtyp aw-Allel ist für den Wechsel von Eumelanin- und Pheomelaninsynthese verantwortlich, wodurch einzelne Haare Eumelanin- und Phäomelaninbereiche von der Basis bis zur Spitze aufweisen. Dieser Phänotyp wird Agouti (Wolfsgrau oder Wolfszobel) genannt. Gebänderte Haare sind in der Regel im Rückenbereich des Körpers vorhanden. Der Hund wird die Agouti-Farbe dann ausprägen, wenn er die Kombination von aw/aw, aw/at oder aw/a aufweist und der A-Lokus aufgrund der Genotypen im K- und E-Lokus ausgeprägt werden kann.
Das at-Allele ist für den Black-and-Tan oder Tricolor-Phänotyp verantwortlich. Schwarz-braune Hunde haben als Grundfarbe schwarz mit braunem Phäomelanin bauchseitig, an den Beinen, Wangen und als Punkte über den Augenbrauen (z. B. Doberman). Tricolor Hunde haben zusätzlich zur schwarzen und braunen Farbe weiße Bereiche, die aufgrund der Abwesenheit von Pigment in bestimmten Körperarealen auftreten. Die Menge und Verteilung von Phäomelanin kann zwischen einzelnen Hunden und zwischen Rassen variieren. Ein Hund mit zwei at-Allelen oder einer at/a-Kombination wird black-and-tan oder tricolor sein (wenn dies durch den E- und K-Lokus ermöglicht wird).
Ein Hund der schwarz ist, aber den Genotypen ky/ky im K-Lokus aufweist, muss zwei Kopien des sogenannten rezessiven Schwarz-Allels a besitzen. Dies ist in der Regel bei schwarzen Schäferhunden zu finden. Da das rezessive a-Allel (schwarz) hierarchisch am niedrigsten gestellt ist, sind zwei rezessive a-Allele notwendig um diesen Phänotyp zu zeigen. Ein rezessiv schwarzer Hund wird immer das a-Allel an alle Nachkommen weitergeben.